Schon seit dem Jahre 1999 steht Hugo Chávez an der Spitze von Venezuela. Chávez setzt sich für ein vereintes Südamerika ein, wie seinem Vorgänger Simón Bolivar geht es auch ihm um die Integration sozialistischer und marxistischer Ideen. Doch nach den vielen Jahren, in denen er das Land führte, überschattet seit Juni 2011 eine Krebserkrankung das Leben von Chávez.
Die Krebserkrankung ist nicht nur eine persönliche Krise, sondern bewirkt auch das Wirken und die Politik des Präsidenten. So hat er sich nach der Krebsdiagnose auch dafür entschieden, seinen Slogan zu verändern. Seit 2007 warb er mit dem Spruch „Sozialismus, Vaterland oder Tod“. Im Juli 2011 verkündet er seinen neuen, weitaus optimistischeren Slogan: „Wir werden siegen und leben“. Damit schien er nicht nur den Kurs für sein Land zu adjustieren, sondern vor allem auch die Kampfbereitschaft gegen den Krebs anzuzeigen.
Auch wenn das Land natürlich in bester Hoffnung ist und immer noch eine baldige Genesung des Präsidenten erwartet, beginnen natürlich auch die Gedanken an ein Venezuela ohne Chávez. Doch für viele ist dies gar nicht mehr vorstellbar. Schon so viele Jahre prägte er das Land und gab den Kurs vor. Doch er prägte nicht nur Venezuela, sondern ganz Lateinamerika. Seine verbalen Attacken in Bezug auf den Westen und den Kapitalismus und seine USA-Tiraden haben den Präsidenten wohl in der ganzen Welt berühmt werden lassen. Als exzentrischer Revolutionär stimmen wohl nicht alle seinen Vorhaben und Maßnahmen zu, aber auf jeden Fall hat er sich immer klar positioniert. Und auch wenn es – wie bei jedem anderem Machthaber – auch Gegenstimmen gibt, er bemühte sich immer wieder um Annäherungen an Staaten wie den Iran, Weißrussland oder China. Und für Bolivien, Kuba und Ecuador hat er sogar eine existentielle Bedeutung erlangt.
In der aktuellen ungewissen Zeit, in der niemand weiß, wie es weitergehen wird, führt der Vize Nicolás Maduro das Land an. Denn an ihn hat Chávez die Befugnisse delegiert, solange er selbst nicht dazu in der Lage ist seinen Aufgaben nachzukommen. Doch als sehr loyaler Mitstreiter von Chávez wird Maduro wohl versuchen, den Kurs beizubehalten. Vielleicht ist gerade deswegen auch er der Wunschkandidat von Chávez, wenn es um seine Nachfolge geht. Ob Venezuela nun in den großen Umbruch kommt, vielleicht mit einem ganz neuen Präsidenten, der das Land in eine neue Richtung führt, oder ob der aktuelle Kurs beibehalten werden wird, ist wohl derzeit noch nicht abzusehen.
Es gibt nur sehr wenige offizielle Informationen rund um seine Erkrankung. Die wichtigsten Informationen sind nachfolgend zusammengefasst:
Titelbild: http://en.wikipedia.org/wiki/File:Hugo_Chavez_in_Guatemala.jpg